Hallo zusammen,
ich fuhr von 2017 bis 2025 zwei Renault Zoe (3 Jahre mit der 22 kW-Batterie, 5 Jahre mit der 40 kW-Batterie) mit einer Jahresfahrleistung zwischen 15.000 und 20.00 km. Ich wohne im schönen Sigmaringen und brauche mindestens 1 Stunde bis zur nächsten Autobahn. Da wird man im Alltag schon etwas gelassener, weil Rasen gar nicht möglich ist und man oftmals nicht schneller fahren kann als der langsamste LKW. Mit dieser Erfahrung besitze ich nun seit 31.3.25 einen Inster Select mit der 40 kW-Batterie.
Nun zu meinen bisherigen Erfahrungen: Entscheidend für den Durchschnittsverbrauch im Alltag ist neben der Außentemperatur der eigene Fahrstil. Der Renault Zoe war bei meinem defensiven Fahrstil schon recht sparsam. Mit meinem ersten Zoe fuhr ich 59.000 km mit einem Durchschnittsverbrauch von 12,0 kWh, mit dem zweiten 78.000 km mit 12,7 kWh. Mit dem neuen Hyundai Inster bin ich vom 31.3.25 bis heute 4567 km gefahren bei einem Durchschnittsverbrauch von 11,2 kWh. Vergangene Woche fuhr ich z. B. von Sigmaringen ins Saarland und zurück durch den Schwarzwald und Nordfrankreich - keine Autobahn, nur Bundes- und Landstraßen. Hin und zurück waren das über 700 km. Mein Verbrauch über die gesamte Strecke: 10,5 kWh (380 km mit einer Ladung). Natürlich war das zeitaufwändiger als über die Autobahn. Aber es hat auch viel Spaß gemacht, weil ich den Zeitfaktor realistischerweise eingeplant hatte. Ich brauchte für die einfache Strecke von ca. 290 km etwas mehr als 5 Stunden, weil ich natürlich nicht Zwischenladen musste. Auch ein Vorteil.
Was ist meine Botschaft? Bei Autotests und Fahrberichten werden oft Faktoren herausgestellt, die den Testern vielleicht wichtig sein mögen, aber nicht unbedingt vielen E-Auto-Besitzern. Von Null auf Hundert in 8 Sekunden, mit 130 oder 150 km/h mit dem E-Auto über die Autobahn rasen - das mag spektakulär sein, schont aber nicht unbedingt den Geldbeutel und verursacht oft unangemessenen Stress. Ein Inster ist ideal für die Stadt und den ländlichen Raum. Aber auch auf der Autobahn kann er Spaß machen, wenn man nicht schneller als 110 km/h fährt. Insofern mögen die manchmal getesteten Durchschnittsverbräuche von bis zu 20 kWh bei entsprechender Fahrweise im Winter eine Seite der Medaille sein. Es gibt aber auch die andere Seite, die einer lustvollen Nutzung des E-Autos. Im Vergleich mit meinen bisherigen Zoes (deren Konzept 2012 entwickelt wurde) ist der Inster um ein bis zwei Klassen besser. Seine modernen Assistenzsysteme, sein Preis und viele praktische Details machen das Autofahren grundsätzlich sicherer und der Spaßfaktor beim Fahren ist erheblich größer.
Ich würde mich freuen, wenn Erfahrungen, wie ich sie in 8 Jahren E-Auto-Fahrpraxis gesammelt habe, mehr in Foren und Tests Eingang fänden.