Ladeziegel

  • Gut wiedergegeben.

    Nun das passiert tagtäglich und ich hatte beruflich auch tagtäglich mit den Folgen und Auswirkungen dessen zu tun, wenn technische Laien solche potenten Gefahren produzieren. Nachher ist man immer schlauer.

    Ein Kabel vermutlich YMM 3x1,5mm2 ist für max. 10A Kurzzeitbetrieb in normalen Räumen ausgelegt.

    Aber das erkannte Jörg ja.

    Die größere Gefahr sind die Steckdosen.

    Ein Fehlet war hingegen, das man niemals an einer schwachen Leitung ein stärkere ( ohne Zwischensicherung ) anschließt.

    Also 1,5mm2 > 2,5 mm2 da hätte vielleicht keine Steckdose mit Verlängerungskabel sondern ( provisorisch) ein sogenannter Leitungsschutzschalter 6A hingehört, wenn man schon so abenteuerlich ist

    Und mit 6A kommen grad mal knapp 1kwh in den Akku .

    Übrigens warme Leitungen sind auch verbrauchte Energie.

  • Danke für Deine fachliche Korrektur👍

    ehrlich gesagt, bin ich blind davon ausgegangen, dass bei der relativ neu installierten Dose 3x 2,5mm^2 verlegt ist, habe das erst später bemerkt, als ich die gummierte Verlängerungsleitung gekauft habe, wollte ich auf Nummer sicher gehen.

    Den Versuch mit 12 A hätte ich vermutlich gar nicht erst machen sollen, ein wenig googeln hätte mich davon abhalten sollen.

    Diese Erfahrung wird mir mit Sicherheit bis ans Lebensende in Erinnerung bleiben 🫠

    Vom Gefühl her denke ich das war unter Kontrolle. Der Erstversuch mit 12A wurde damals alle 15-30min kontrolliert und dann abgebrochen und mit 10A reduzierter Leistung fortgeführt. Ich hatte dann auch den Stecker der Verlängerungsleitung angefasst und mit einer Thermopistole die Leitung bis in den Sicherungskasten kontrolliert.


    Ich denke wenn jemand ernsthaft regelmäßig seine gefahrenen Tageskilometer über den Notladeziegel nachladen möchte, kommt er nicht umhin, sich eine ordentliche separat abgesicherte Steckdose legen zu lassen die mit 3x 2,5mm^2 Kabel ausgeführt ist.

    Besser und sicherer wäre wohl eine blaue CEE 230V 32A Campingsteckdose entweder in Verbindung mit einem Adapter auf Schuko oder gleich mit einem richtigen mobilen Lader, da wären dan 7kW möglich. Noch besser wäre eine rote Kraftstromsteckdose 400V 16A, dann könnte man in Verbindung mit dem mobilen Lader sogar die maximal möglichen 11kW zum Laden rauskitzeln.

  • Fast alles richtig

    Also für den Inster reichen 16A Drehstrom

    Pro Phase 3,6 kw

    Daher CCE /3p/16A für zu Hause


    Bei einer Verkabelung vom Verteiler würde ich dann bei Neuinstallation einer Wallbox oder auch für die Steckdose für den mobilen Lader sogar ein YML 5x4mm2 verlegen lassen


    mobile Wallbox mit Adapter für unterwegs.

    Ein Typ 2 Ladekabel 400V/16A/

    einen LAPP Mobility Dock Ladestecker ( als Ersatz für das Notladekabel, sollte man wirklich wo nur 230V Haushaltssteckdose zur Verfügung haben.


    Da kaufen sich Menschen ein Fahrzeug umdie 30tsd. Euro und dann feilschen sie um Ladezubehör um 1.000 € und setzen sich Gefahren aus.

    Wenn man drüber nachdenkt steht das in keiner Relation.


    Übrigens sind beim Inster keine 7 kw Ladung einphasig möglich! siehe oben.


    Das kann nur der Tucson PHEV ( 7,4kwh einphasig ) am 22kw Lader mit kurzem Kabel-

  • Ich bin bei der Wallbox auf Nummer sicher gegangen und habe 10mm^2 Kabel verlegen lassen.😏


    Mit dem feilschen, sparen und Gefahren hast Du recht, keine Relation.


    Mit der blauen CEE Dose hast Du recht, das ist ja nur einphasig und würde nur 3,6kW bringen, also ist einzig die rote 400V 16A Kraftsteckdose der Goldstandard und somit eine vernünftige Alternative zur privaten Wallbox. Ich hatte da einen Denkfehler.

  • Auch wenn der Thread schon älter ist, möchte ich auch noch meinen Sermon dazugeben, denn bestimmt wird er anonym recht häufig gelesen - so wie von mir vorhin :)


    Zum Einen: Ich kann es ja verstehen, wenn Elektrofachkräfte (ich bin keine) so sehr gebranntes (🥴) Kind sind, dass sie am liebsten möglichst viel Angst machen. Und in der Konsequenz -- eine richtige Wallbox ist ihr Geld in Sachen Sicherheit und Komfort wert, wenigstens aber eine blaue (besser rote) CEE-Dose -- sind wir uns glaube ich sehr einig. Aber Ich halte das Angstmachen nicht für konstruktiv oder hilfreich, denn es führt zu berechtigten kritischen Nachfragen und im Zweifelsfall dann zu Reaktionen wie "Wer einfach nur Angst machen will, auf den hör ich nicht. Lass ihn/sie reden, ich mache was ich will".


    Die Antwort auf die Ausgangsfrage ist halt nicht so einfach wie "Das ist ja wahnsinnig, mach das auf keinen Fall. Aber wenn, dann stell maximal 6A ein" (bewusst übertriebener dargestellt als du es formuliert hast gmh). Sondern eine konstruktive Antwort lautet: "Es ist kompliziert. Wenn du nicht genau weißt was du tust, bist du bei halbwegs aktuellen Elektroinstallationen mit maximal 6A meistens auf der sicheren Seite, aber kontrollier die Leitungs- und vor allem Dosentemperatur dann unbedingt sehr regelmäßig - und wenn es irgendwie geht, installier dir eine Wallbox"

    Ältere oder aktuelle Elektroinstallation, hochwertige oder minderwertige Steckdose, Einzelabsicherung oder nicht und (wie im Thread ja auch sehr gut ergänzt wurde) 2,5mm² oder 1,5mm² Zuleitung - das macht halt einen enormen Unterschied. 10A dürften wohl häufig vertretbar sein. Dann sprechen wir über grob 2300W Ladeleistung, von denen grob 75% (1725W) im Akku ankommen. 10 Stunden Ladeleistung -> 17 kWh im Akku bei 23 kWh Strombezug. Bei einem realistischen Haushaltsstrompreis von 30 Cent/kWh sprechen wir über 6,90 Euro für einen zu 40% oder 35% gefüllten Akku. Damit kommt man bei 15 kWh/100km 113 km weit. Anders ausgedrückt: 100km kosten auf diesem Weg rund 6,11 Euro.


    Jetzt aber der eigentliche Grund, warum ich mich extra für dieses Posting angemeldet habe, und das ist das Thema "um 1.000 Euro feilschen":

    Sei bitte einfach froh, wenn es für dich auf 1.000 Euro mehr oder weniger nicht so recht ankommt. Ich kenne eine Familie, die für die Arbeitsstrecke auf ein Auto angewiesen ist und unbedingt auf ein reines eAuto umsteigen wollte um nicht länger lokale Emissionen auzusstoßen und sich darum eine gebrauchte Zoe angeschafft hat. Für die sind 1.000 Euro viel Geld und sie können sich die Installation einer Wallbox bis auf Weiteres schlicht nicht leisten.

    Weil die hohe Verlustleistung beim einphasigen AC-Laden ja auch angesprochen wurde, machen wir mal die Gegenprobe mit einer normalpreisigen Wallbox, die inklusive Installation und Anmeldung beim Netzbetreiber über den Daumen gepeilt 1000 Euro kostet, wie hier im Thread genannt. Sie bietet natürlich viel mehr Komfort, lädt deutlich schneller. Aber wie sieht es mit den Kosten aus, Thema "feilschen"?

    Sie dürfte geschätzte 15% mehr Effizienz bieten, für 15 kWh (100km) müssen also nicht mehr 20 kWh Energie bezogen werden wie bei der Schuko-Steckdose (25% Verluste), sondern 16,67 kWh (10% Verluste). Auf 100km spart man somit 3,33 kWh oder 1,00 Euro. Auf 1000 km spart man 10 €, auf 10.000 km sind es 100 € und nach nur 100.000 (hunderttausend) Kilometern hat man die Kosten für die Wallbox "schon" wieder raus. Bei steigenden Strompreisen schneller, bei niedrigeren (nächtliches Laden mit dynamischen Strompreisen und/oder Netzbezugskosten) langsamer. Hmm, wenn ich das so aufschreibe, hoffe ich, dass ich einen Rechenfehler gemacht habe 😃


    Nochmal, versteh(t) mich bitte nicht falsch: Wir werden im Herbst/Winter einen Inster als unser erstes eAuto kaufen und sogar grob 2.000 Euro für unsere Wallbox ausgeben, damit sie zuverlässig und komfortabel PV-überschussladen kann, dabei einphasig/dreiphasig umschaltet, Autos nach längeren Ladepausen wieder aufwecken kann um das Laden neu zu starten und sich obendrein gut ins Smarthome integrieren lässt, was mein Hobby ist. Uns ist aber sonnenklar, dass uns das in erster Linie Sicherheit und Komfort bringt -- sowie die Gewissheit, dass so viel emissionsfreier Sonnenstrom im Akku landet wie irgend möglich -- und sich finanziell bei unserer geringen Fahrleistung niemals rechnen wird. Mich persönlich erfüllt das Bewusstsein, dass wir uns das leisten können, aber mit Demut. Warum ich einfach sagen will: Bitte sei(d) vorsichtig damit, Beträge im mittleren dreistelligen Bereich oder darüber als geringfügig darzustellen. Auch Fahrer/innen von e-Neufahrzeugen haben das Auto womöglich "bloß" geleased statt gekauft.



    Last but not least:

    Ich bin bei der Wallbox auf Nummer sicher gegangen und habe 10mm^2 Kabel verlegen lassen.😏

    Je nach Länge der Zuleitung ist das ja auch einfach sinnvoll bis nötig. Wir werden z.B. wahrscheinlich einen Standort für die Wallbox wählen, der 25m Zuleitung erfordert. 6mm² wären da vielleicht noch vertretbar für 11 kW (~1% Spannungsfall je Phase), aber es würden bei vollen 11 kW Leitungsverluste von ca. 110W auftreten, wenn ich das richtig berechnet habe. Bei 10mm² sind es 69W. Macht auf 100 km (16,67 kWh / 11 kW = 1,5 Std.) zwar nur einen Unterschied im sehr niedrigen einstelligen Centbereich, und bei 125€ vs. 190€ für die Kabel rentiert sich das finanziell im Leben nicht. Aber hübsch ist die Verlustleistung trotzdem nicht. Und falls wir in X Jahren doch mal ein Auto mit 22kW AC-Lader haben, wären eh 10mm² (1,2% Spannungsfall je Phase bei 22kW) oder 16mm² (0,8% Spannungsfall) angesagt (die Wallbox könnte schon 22 kW).

  • Ich brauche da nicht vorsichtig sein.

    Und vermutlich sind die meisten Autos über Leasing oder Kredit finanziert, denn wenn man den Menschen nicht einreden was sie alles nicht brauchen würde die Wirtschaft nicht wachsen, was ein Grundübel des Problems darstellt.

    Denn die Wirtschaft wächst zur Zeit noch nur über die Massenverschuldung und Erben.

    Aber zum Thema:

    Jeder soll tun was er will aber wenn Fachkundige versuchen zu erklären wie schnell es zu Kabel und Steckeinrichtunsbränden kommen kann dann sollte man das auch mehr als ernst nehmen.


    Und ja 1.000 € sind einiges Geld.

    Aber das sollte man sich wohl vorher überlegen.

    Ich bin aus dem Thema raus bei soviel Einsicht.

  • Schade, dass wir so weit gekommen sind, dass auch differenzierte und wohlwollend formulierte Kritik sowie eine differenzierte sachliche Darstellung meistens so eine (oder noch heftigere) Reaktion hervorruft.

  • thomasnk

    Danke für Deinen gut recherchierten Beitrag.

    Im falle der Familie mit wenig Geld würde ich trotzdem nicht Leib und Leben von Menschen riskieren oder einen Brand riskieren. E-Mobilität ist eine feine Sache, aber man muss sich das auch leisten können. Und die Fahrzeuge sind doch einiges teurer als Verbrenner.

    Und eine vernünftige Ladelösung gehört dazu. Dann sollte man halt in den sauren Apfel beißen und öffentlich Laden.

  • Danke für deine Antwort Joschi. Aber darum geht es mir ja gerade auch: Regelmäßig über Schuko laden heißt ganz und gar nicht in jedem Fall "Leib und Leben riskieren". Es gibt einige Hinweise und Faustregeln, mit denen man recht schnell feststellen kann, ob ein nennenswertes Risiko besteht (die wurden hier im Thread ja zur Genüge erklärt).

    Die Aussage "E-Mobilität muss man sich auch leisten können" ist unabhängig davon natürlich trotzdem sehr zutreffend. Und beim Gedanken daran zieht es bei mir ordentlich in der Magengrube. Es sollte mMn genau andersrum sein...